#Mitten in Herzogenrath:So funktioniert digitale Beteiligung
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Wie stellen Sie sich die Zukunft der Demokratie vor? Eine Frage, die sich auf Anhieb gar nicht so einfach beantworten lässt. Gestellt hat sie Julia Thomaschki vom Verein „Mehr Demokratie“. In diesen Tagen ist sie im Nell-Breuning-Haus zu Gast und hält einen Vortrag mit dem Titel „Mit PC und Smartphone mehr Demokratie wagen“.
Eingeladen wurde sie vom Projekt „Mitten in Herzogenrath“. Bei diesem ist die Arbeit in den verschiedenen Fokusgruppen mittlerweile angelaufen. Einen regen Austausch gab es unter anderem rund um das Thema BürgerInnen-Informations- und Kommunikationsplattform – kurz BIK. Immer wieder wurde in der Vergangenheit von Bürgerinnen und Bürgern aus Herzogenrath-Mitte ein unzureichender Informationsfluss im Quartier bemängelt.
Eine elektronische BürgerInnen-Informations- und Kommunikationsplattform, die zur Kommunikation und Information im Quartier dient und von Bewohnerinnen und Bewohnern selbst moderiert wird, könnte das ändern. Beim ersten Treffen der Fokusgruppe wurde unter anderem darüber gesprochen, welche Informationen im Quartier fehlen und wie diese aufbereitet werden könnten. An Ideen mangelte es definitiv nicht.
Konsens bestand darin, dass wir für mehr Partizipation in den Quartieren und Städten neue Formate benötigen und dabei solche elektronischen Plattformen sehr hilfreich sein können. Und genau an dieser Stelle kommt Julia Thomaschki ins Spiel. In ihrem Vortrag ging die Referentin auf Möglichkeiten der digitalen Beteiligung ein und stellte das IT-gestützte Tool „CONSUL“ als „demokratiestärkendes, digitales Werkzeug“ vor.
„Demokratie funktioniert nur, wenn sie allen zugänglich ist“, erklärte Julia Thomaschki. Der Verein „Mehr Demokratie“ hat verschiedene Aufgaben. Unter anderem berät dieser Politikerinnen und Politiker sowie Verwaltungen, betreibt Forschung, bietet Workshops an und setzt vor allem auf internationale Vernetzung.
Das Tool „CONSUL“ ist beispielsweise in Madrid entstanden. Mittlerweile wird es weltweit in 200 Städten eingesetzt. So sollen Hürden abgebaut werden und die Beteiligung aller Menschen jederzeit und von überall aus möglich sein, so Julia Thomaschki.
Bei den interessierten Besucherinnen und Besuchern, die in Präsenz, aber auch online an der Veranstaltung teilnehmen konnten, kam der Vortrag gut an und es entstand ein lebendiger Austausch.